Während die Fremdkapitalkosten den Effektivzinsen der Kreditgeber entsprechen, ist die Bestimmung der Eigenkapitalkosten um einiges schwieriger. Berechnen Sie mit Hilfe unseres Artikels die Eigenkapitalkosten Ihres Unternehmens!
CAPM-Formel
Die Kapitalkosten eines Unternehmens setzen sich aus den Fremd- und Eigenkapitalkosten zusammen. Während Ersteres ganz einfach anhand des Zinsaufwandes identifiziert werden kann, müssen die Eigenkapitalkosten hingegen berechnet werden. Das am häufigsten verwendete Verfahren stellt hierbei das Capital Asset Pricing Model (CAPM) dar.Gemäss dem CAPM entsprechen die Eigenkapitalkosten [rEK] dem risikolosen Zinssatz [rf] (z.B. die Rendite von Bundesobligationen) zuzüglich der Multiplikation der Marktrendite (z.B. der SMI-Rendite [E(rm)] abzüglich des risikolosen Zinssatzes) mit dem unternehmensspezifischen Risiko [β]:
CAPM – Schritt für Schritt
1. Bestimmung des risikolosen Zinssatzes:Als risikolose Kapitalanlage werden i.d.R. Staatsanleihen mit erstklassiger Bonität angesehen. Zurzeit haben Schweizer Bundesobligationen mit einer Laufzeit von 10 Jahren eine Rendite von -0.24%.2. Bestimmung der Marktrisikoprämie:Die Marktrisikoprämie stellt die Differenz zwischen der Marktrendite und dem risikolosen Zinssatz dar. Zur Bestimmung der Marktrendite eignen sich breit gefasste Aktienindizes wie bspw. der SMI. Die historische Marktrisikoprämie des SMI, also die Überperformance des Aktienindexes gegenüber den Schweizer Bundesobligationen, beträgt ca. 8%.3. Bestimmung des Betas:Das Unternehmensspezifische Risiko wird mit einem Multiplikator erfasst, der i.d.R. zwischen 0.7 und 1.3 beträgt. Je zyklischer eine Branche ist, desto höher fällt das Beta aus. Bei privaten Unternehmen wird das Beta anhand von vergleichbaren, börsennotierten Unternehmen berechnet. Auf der Webseite von Aswath Damodaran, einem Professor der NYU Stern School of Business, können Betas nach verschiedenen Branchen und geographischen Regionen ausfindig gemacht werden.4. Berechnung der Eigenkapitalkosten:Gemäss dem CAPM hat bspw. ein Schweizer Unternehmen, das im Onlinehandel tätig ist, folgende Eigenkapitalkosten: