Kurzfristige Verbindlichkeiten werden definiert als Verpflichtungen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Geldabfluss innerhalb der nächsten 12 Monate führen.
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Gemäss dem Obligationenrecht sind kurzfristige Verbindlichkeiten als eigenständige Position bei den Passiven auszuweisen. Getrennt davon müssen Verbindlichkeiten gegenüber anderen Gesellschaften des Konzerns angegeben werden. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sollten in folgende Bestandteile aufgegliedert werden:
- Verbindlichkeiten aus Leistungen und Lieferungen
- kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten
- übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
Als langfristig gilt eine Verbindlichkeit, die erst nach Ablauf von 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag fällig wird.Die Bewertung von kurzfristigen Verbindlichkeiten erfolgt üblicherweise nach dem Prinzip des Nominalwerts. Die Abzinsung ist wegen der kurzen Laufzeit in der Regel nicht notwendig.Um die Finanzlage eines Unternehmens zu beurteilen ist die Höhe der kurzfristigen Verbindlichkeiten eine entscheidende Komponente. Diese Position der Bilanz ist häufig ein gewichtiger Teil der Kapitalstruktur einer Firma. Bei der Beurteilung der Liquidität spielen Verbindlichkeiten die kurzfristig anfallen werden eine wichtige Rolle. Ein Unternehmen muss genügend Kapital aufweisen, damit diese Zahlungen getätigt werden können. Ist weder eine Rückzahlung noch eine Umschuldung möglich, so gerät ein Unternehmen rasch in eine existenzbedrohende Situation.Als Grundregel gilt, dass das Umlaufvermögen grösser sein sollte als die kurzfristigen Verbindlichkeiten. Dies, weil mit dem Umlaufvermögen diese Verbindlichkeiten gedeckt werden können. Steht nur Anlagevermögen zur Verfügung, so stellt sich die Frage, ob diese rechtzeitig veräussert werden kann.