Bilanztheorien stellen verschiedene Anschauungen über Inhalt und Aufgaben der Bilanz und Erfolgsrechnung dar. Erfahren Sie in unserem Artikel mehr über die statische und dynamische Bilanztheorie.
Statische Bilanztheorie
Im Rahmen der statischen Bilanztheorie stellt die Bilanz ein Zustandsbild dar, das zur Ermittlung des Reinvermögens dient. Dabei berechnet sich das Reinvermögen indem vom gesamten Vermögen das Fremdkapital subtrahiert wird. Bei der statischen Bilanztheorie ist der Gewinn als Vermögenszuwachs zu interpretieren, der sich als Nebenprodukt aus dem Vergleich zweier aufeinanderfolgenden Bilanzen ergibt.Bei der statischen Bilanztheorie wird weiter zwischen der Zerschlagungs- und Fortführungsstatik unterschieden. Die Zerschlagungsstatik ermittelt die Höhe des haftenden Vermögens eines Unternehmens unter der Annahme, dass alle Vermögensgegenstände veräussert werden und stellt damit den Gläubigerschutz in den Vordergrund. Bei der Fortführungsstatik wird angenommen, dass das Unternehmen weitergeführt wird, weshalb die Vermögenswerte nach ihrer Nutzungsart (Gebrauchsgüter und Verbrauchsgüter) unterschieden werden und zu ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bewertet sind.
Dynamische Bilanztheorie
Gemäss der dynamischen Bilanztheorie besteht der Zweck des Jahresabschlusses in der Ermittlung einer vergleichbaren und periodengerechten Gewinngrösse. Das Periodenergebnis ergibt sich bekanntlich aus den Erträgen abzüglich den Aufwendungen, womit hier, im Gegensatz zur statischen Bilanztheorie, die Erfolgsrechnung im Vordergrund steht. Der Ausweis des Periodenerfolgs soll dabei gegenüber externen Adressaten als Rechenschaft dienen und intern zur Steuerung des Unternehmens genutzt werden. Die Vermögensermittlung ist dabei nachrangig, womit auch der Gläubigerschutz an Bedeutung verliert.