Die Erfolgsrechnung stellt die Ertragslage des Unternehmens während des Geschäftsjahres dar und kann entweder als Produktionserfolgsrechnung (Gesamtkostenverfahren) oder als Absatzerfolgsrechnung (Umsatzkostenverfahren) dargestellt werden.
Umsatzkostenverfahren
Das Umsatzkostenverfahren ist eine Absatzerfolgsrechnung, bei der zur Berechnung des Bruttoergebnisses nicht die produzierten sondern nur die abgesetzten Mengeneinheiten berücksichtigt werden. Aus diesem Grund wird im Gegensatz zum Gesamtkostenverfahren weder die Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen als Ertrag erfasst noch die dafür angefallenen Kosten als Aufwendungen verbucht.
Mindestgliederung nach Obligationenrecht
Gemäss Art. 959b Abs. 3 OR müssen in der Absatzerfolgsrechnung mindestens folgende Positionen je einzeln und in der vorgegebenen Reihenfolge ausgewiesen werden:1. Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen2. Anschaffungs- oder Herstellungskosten der verkauften Produkte und Leistungen3. Verwaltungsaufwand und Vertriebsaufwand4. Finanzaufwand und Finanzertrag5. betriebsfremder Aufwand und betriebsfremder Ertrag6. ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand und Ertrag7. direkte Steuern8. Jahresgewinn oder JahresverlustWeitere Positionen müssen in der Erfolgsrechnung oder im Anhang einzeln ausgewiesen werden, sofern dies für die Beurteilung der Ertragslage durch Dritte wesentlich oder aufgrund der Tätigkeit des Unternehmens üblich ist (Art. 959b Abs. 5 OR).
Die Qual der Wahl
Unternehmen, welche ihre Rechnungslegung ausschliesslich nach den Bestimmungen des Schweizer Obligationenrechts richten, stehen sowohl das Gesamtkosten- wie auch das Umsatzkostenverfahren zur Verfügung (Art. 959b Abs. 1 OR). Die Rechnungslegungsstandards Swiss GAAP FER und IFRS erlauben ebenfalls beide Aufstellungen. US-GAAP schreibt hingegen zwingend das Umsatzkostenverfahren vor.Für das Umsatzkostenverfahren ist eine Betriebsbuchhaltung notwendig, um die Herstellkosten der einzelnen Produkte ausweisen zu können. Aus diesem Grund gilt das Umsatzkostenverfahren als aufwendiger als das Gesamtkostenverfahren, wo die Gliederung nach Aufwandsarten erfolgt. Für die Adressaten der Erfolgsrechnung liefert die funktionale Aufteilung aber oft aussagekräftigere Informationen.