Eine Reihe Zuger Firmen wollen das Geldsystem revolutionieren. Die Stadt heisst sie Willkommen und führt die virtuelle Währung Bitcoin gleich selber ein.
Zug wird zum Bitcoin-Pionier
Am Schalter der Einwohnerkontrolle der Stadt Zug können ab dem 1. Juli dieses Jahres Gebühren bis zu 200 Franken mit Bitcoins bezahlt werden. Zug ist damit weltweit die erste Behörde, welche die virtuelle Währung einführt – ein Zufall?Allein in den letzten drei Jahren verzeichnete die Stadt einen Zuwachs an über 15 Firmen, die sich mit digitalisierten Finanzdienstleistungen (FinTech) und Blockchain, der Technologie hinter Bitcoin, beschäftigen. Die Bitcoin Suisse AG gehört ebenfalls dazu. In Anlehnung an das Silicon Valley in Kalifornien spricht man bereits vom Crypto Valley am Zugersee.
Die Idee hinter Bitcoin
Die virtuelle Währung wurde im Jahr 2009 als Antwort auf die Finanzkrise geschaffen. Bitcoin ist im Gegensatz zu den regulären Währungen ein dezentral organisiertes Geldsystem und unabhängig von Nationalwährungen, Zentralbanken und anderen Finanzinstituten.Die Kryptowährung ist aber nicht ganz unumstritten und keinesfalls risikolos. So sind die Nutzer im Falle von technischen Problemen und Betrug nicht vor Verlusten geschützt. Zu Beginn des Jahres 2014 wurde Mt.Gox, einer Bitcoin-Handelsplattform, bei einem Hackerangriff „Münzen“ im Wert von mehreren Hundert Millionen Franken gestohlen. Nichtsdestotrotz nimmt die Verbreitung der Währung ständig zu. Zurzeit werden an Spitzentagen bis zu 200‘000 Transaktionen durchgeführt, wobei digitale Münzen im Wert von insgesamt 3.5 Mia. Franken im Umlauf sind. Es bleibt abzuwarten, ob Bitcoin die Finanzindustrie ähnlich revolutionieren wird wie Uber die Taxiwelt.