Nach jahrelangen Verhandlungen haben die G7 eine Digitalsteuer und eine globale Mindeststeuer für multinationale Unternehmen beschlossen. Die neuen Steuerarten sollen eine faire Besteuerung auf internationaler Ebene garantieren.
Am vergangenen Gipfeltreffen haben sich die G7-Finanzminister auf die Einführung einer globalen Mindeststeuer geeinigt. Grosskonzerne auf der ganzen Welt sollen künftig eine Minimalsteuer von mindestens 15 Prozent bezahlen. Ziel ist es, internationale Unternehmen vermehrt zur Kasse zu bitten und dadurch den globalen Wettlauf um den tiefsten Steuersatz zu unterbinden.
G20 an Bord holen
Neben Grossbritannien, Frankreich, Deutschland und Italien sind auch die USA, Japan und Kanada Mitglieder der G7, jener demokratischer Wirtschaftsmächte, die eine globale Mindeststeuer umsetzen wollen. In einem nächsten Schritt geht es darum die erweiterte Gruppe der G20 für die Idee zu gewinnen. Widerstand gegen die globale Mindestbesteuerung wird besonders aus den BRIC-Staaten – Brasilien, Russland, Indien und China – erwartet. Das nächste Treffen der 20 wichtigsten Wirtschaftsmächte findet im Juli in Italien statt.
Auswirkungen für die Schweiz unklar
Bisher haben sich dieG7-Staaten erst auf die Eckwerte der Mindestbesteuerung geeinigt. Wie gross der Spielraum für Unternehmen bzw. der Raum für Schlupflöcher ist, wird sich erst mit Ausgestaltung der Detailregeln zeigen. Die konkreten Auswirkungen der Steuerreform bleiben deshalb vorerst noch unklar. Weil die globale Mindeststeuer in der OECD voraussichtlich ebenfalls umgesetzt werden soll, wird aber auch die Schweiz die Änderungen zu spüren bekommen. Ganze 18 der 26 Kantone verlangen von Unternehmen heute weniger als den anvisierten Mindeststeuersatz von 15 Prozent. Diese Kantone wären gezwungen die Steuern zu erhöhen. Für Unternehmen bleibt die Schweiz dank der hohen Zahl an Fachkräften und der Rechtssicherheit aber weiterhin ein attraktiver Standort.
Digitalsteuer für Apple, Google und Co.
Zusätzlich zur globalen Mindestbesteuerung haben sich die führenden Industrienationen auch auf die Einführung einer Digitalsteuer geeinigt. Ziel der Steuer ist es, multinationale Grosskonzerne der Digitalbranche, wie Apple oder Google, vermehrt zur Kasse zu bitten. Bis anhin wurden diese Unternehmen nur am Ort ihres Firmensitzes, nicht aber in den Ländern, in denen die Umsätze tatsächlich anfallen, besteuert. Für Grosskonzerne war es deshalb ein leichtes, ihren Firmensitz in Niedrigsteuerländer zu verlegen, um Steuern zu sparen. Das soll sich künftig ändern.
Quelle: https://www.srf.ch/news/international/steuern-fuer-unternehmen-g7-finanzminister-einigen-sich-auf-mindeststeuer-von-15-prozent
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