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Liquiditätskennzahlen

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Liquiditätskennzahlen
Liquiditätskennzahlen bilden einen Indikator, mit welchen die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens gemessen werden kann. Bei der Berechnung werden Vermögenswerte ins Verhältnis mit den kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt. Vermögenswerte eines Unternehmens können unterschiedlich schnell in liquide Mittel umgewandelt werden und so wird zwischen drei verschiedenen Liquiditätsgraden unterschieden.

Liquiditätsgrad 1

Der Liquiditätsgrad 1 misst die liquiden Mittel eines Unternehmens im Verhältnis zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten. Damit soll gemessen werden, ob das Unternehmen in der Lage ist, seine kurzfristigen Schulden mit den verfügbaren liquiden Mitteln zu tilgen. Liegt der Liquiditätsgrad 1 eines Unternehmens unter 1 (100%), bedeutet dies, aus akademischer Sicht, dass das Unternehmen nicht über ausreichende Barmittelverfügt, um seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu begleichen. Liegt sie bei1 (100%) oder höher, so verfügt das Unternehmen über die nötige Liquidität, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu tilgen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird ein Liquiditätsgrad 1 von 0,3 (30%) oder mehr als ausreichend angesehen, da die meisten Unternehmen ihre Barmittel aktiv für ihre wirtschaftlichen Zwecke nutzen. Der Liquiditätsgrad 1 wird nur selten für die fundamentale Analyse eines Unternehmens und seiner Liquidität verwendet.

Liquiditätsgrad 2

Der Liquiditätsgrad 2 bewertet das Verhältnis zwischen liquiden Mitteln sowie kurzfristigen Forderungen und kurzfristigen Verbindlichkeiten und so die Fähigkeit, diese kurzfristig ausstehenden Verbindlichkeiten zurückzuzahlen. Zu den kurzfristigen Forderungen gehören insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Im Allgemeinen sollten Unternehmen, die einen Liquiditätsgrad 2 von weniger als 1 (100%) aufweisen, vorsichtig sein. Unternehmen, die einen zu hohen Liquiditätsgrad 2 aufweisen, deuten darauf hin, dass sie ihre Vermögenswerte nicht angemessen nutzen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen und dass sie ihre Barmittel ungenutzt herumliegen lassen. In diesem Fall sollte das Unternehmen nach Massnahmen suchen, um das Geld zu reinvestieren oder sie auf andere produktive Weise zu verwenden.

Liquiditätsgrad 3

Der Liquiditätsgrad 3 ist eine Liquiditätskennzahl, die die Fähigkeit eines Unternehmensbewertet, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten, die in der Regel innerhalb eines Jahres fällig werden, zurückzuzahlen. Ein Verhältnis vom gesamten Umlaufvermögen zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten von weniger als 1,2 (120%) kann darauf hindeuten, dass das Unternehmen im Verhältnis zu seinen Vermögenswerten zu viele kurzfristige Schulden aufgenommen hat. Ist das kurzfristige Verhältnis niedriger als der Branchendurchschnitt, kann dies ein Hinweis auf ein hohes Risiko für das Unternehmen sein. Liegt das Umlaufvermögen des Unternehmens hingegen deutlich über dem Branchendurchschnitt, ist dies ebenfalls ein schlechtes Zeichen, da es bedeutet, dass das Vermögen nicht voll ausgeschöpft wird.

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