In der aufregenden Welt der Kryptowährungen und digitalen Vermögenswerte gibt es nicht nur Chancen auf hohe Renditen, sondern auch steuerliche Fallstricke, die Anleger beachten sollten. Wer in diesem Bereich investiert, sollte die potenziellen steuerlichen Auswirkungen im Auge behalten, um unangenehme Überraschungen bei der Steuerabrechnung zu vermeiden.
Steuerfallen beim Kryptoinvestment
Die gute Nachricht ist, dass Kapitalgewinne aus dem Verkauf von beweglichem Vermögen normalerweise steuerfrei sind. Allerdings kann sich dies ändern, wenn Ihre Investitionstätigkeiten so intensiv sind, dass Sie als gewerbsmäßiger Wertschriftenhändler betrachtet werden. In diesem Fallunterliegen Ihre Gewinne der Einkommenssteuer und den Sozialversicherungsbeiträgen.
Checkliste zur Vermeidung von Steuerfallen
Um herauszufinden, ob Sie als gewerbsmäßiger Wertschriftenhändler gelten könnten, können Sie eine Checkliste verwenden. Diese basiert auf dem Kreisschreiben Nr. 36 der Eidgenössischen Steuerverwaltung und bietet eine erste Einschätzung. Hier sind die Kriterien im Überblick:
1. Haltedauer: Die veräußerten Wertschriften sollten mindestens sechs Monate gehalten werden.
2. Transaktionsvolumen: Das Transaktionsvolumen (Summe aller Kaufpreise und Verkaufserlöse) darf im Kalenderjahr nicht mehr als das Fünffache des Wertschriften- und Guthaben bestands zu Beginn der Steuerperiode betragen.
3. Notwendigkeit der Kapitalgewinne: Kapitalgewinne sollten nicht notwendig sein, um fehlende oder wegfallende Einkünfte zur Lebenshaltung zu ersetzen. Dies ist der Fall, wenn die realisierten Kapitalgewinne weniger als 50% des Reineinkommens in der Steuerperiode betragen.
4. Finanzierung: Die Anlagen sollten nicht fremdfinanziert sein, oder die steuerbaren Vermögenserträge aus den Wertschriften sollten größer sein als die anteiligen Schuldzinsen.
5. Derivatengeschäfte: Der Kauf und Verkauf von Derivaten (insbesondere Optionen) sollte auf die Absicherung von eigenen Wertschriftenpositionen beschränkt sein.
Individuelle Prüfung im Zweifelsfall
Trotz dieser Checkliste kann die hohe Volatilität und Komplexität von Kryptowerten dazu führen, dass keine kumulative Erfüllung der genannten fünf Kriterien möglich ist. In solchen Fällen ist eine individuelle Prüfung des konkreten Einzelfalls erforderlich, wobei die Kriterien 2 und 4 als prioritär behandelt werden.
Steuerliche Konsequenzen
Realisieren Sie als gewerbsmäßiger Wertschriftenhändler Kapitalgewinne, unterliegen diese der Einkommenssteuer und den Sozialversicherungsbeiträgen. Gleichzeitig können Kapitalverluste abgezogen und über sieben Jahre vorgetragen werden, was in Zeiten von Marktunsicherheiten von Vorteil sein kann.