Stille Reserven sind im Grunde genommen Eigenkapital, dass nicht in der Bilanz ersichtlich ist. Dabei werden Aufwände zu hoch und Erträge zu niedrig bewertet. Dies vermindert den ausgewiesenen Wert eines Unternehmens.
Stille Reserven bilden
Stille Reserven werden zum Beispiel gebildet, indem Vermögenswerte unterbewertet werden. Sie weisen in der Buchhaltung also einen geringen Wert aus, als das in Realität der Fall ist. Dies kann zum Beispiel mittels zu hoher Abschreibungen oder simpler Wertsteigerung von Liegenschaften erreicht werden.
Stille Reserven sind auch auf der Passivseite der Bilanzmöglich. Es können zum Beispiel erhöhte Rückstellungen für Steuern oder Gerichtskosten gebildet werden.
Ein konkretes Beispiel:
Kauft ein Unternehmen eine Liegenschaft für CHF 250'000 wird die Liegenschaft mit diesem Wert in der Bilanz ausgewiesen. Sollte der Wert der Liegenschaft im Verlaufe der Zeit auf CHF 350'000 ansteigen, entstehen automatisch stille Reserven in der Höhe von CHF 100'000.
Stille Reserven auflösen
Oftmals lösen sich stille Reserven von selber auf. Wenn Vermögenswerte, auf denen stille Reserven gebildet wurden, verkauft werden, werden die Reserven automatisch aufgelöst. Natürlich kann ein Unternehmen stille Reserven auch absichtlich auflösen, wenn sie Aktiva und Passiva in der Bilanz korrigieren.
Wieso sind stille Reserven erlaubt?
Stille Reserven stärken Unternehmen. Sie können in schlechten Jahren aufgelöst werden und so dem Unternehmen helfen Verluste zu verhindern. Zudem vermindern stille Reserven das Eigenkapital, was schlussendlich auch den Jahresgewinn und die Steuerlast eines Unternehmens senkt.